Frankfurt Street: Fotografie und Urbanismus
Ich möchte aufzeigen, warum die Street Photograhy dabei helfen kann, die Lebenswelten der Menschen zu verstehen und zu dokumentieren.
Inhaltsverzeichnis
Einführung und Definitionen
Urbanismus wird oftmals als die Stadt und das Leben in ihr begriffen. Wir nehmen hier Frankfurt als Beispiel und es ist tatsächlich so, dass der Begriff Urbanismus eine doppelte Bedeutung hat. Dazu muss etwas weiter ausgeholt werden, denn der Begriff ist ein Teil der Urbanistik. Die Urbanistik beschäftigt sich mit einem großen Feld an Themen. Dazu gehören unter anderem die Architektur, die Stadtsoziologie sowie die Stadtplanung. Das „Neue Frankfurt“, ein Stadtplanungsprogramm das zwischen 1925 und 1935 realisiert wurde, prägt Frankfurt noch heute. Viele der urbanen Lebensräume die damals geschaffen wurden, erscheinen heute nicht mehr zeitgemäß. Die Ansprüche und Bedürfnisse der Menschen haben sich im Verlaufe der Zeit verändert.
Der Urbanismus selbst behandelt die Themen sozialwissenschaftlich und ästhetisch. Anhand dieser beiden Themen kann man sehen, wie wichtig ein gesunder Urbanismus in einer Stadt wie Frankfurt ist. Denn häufig wird bei einer Stadtentwicklung vergessen, dass der Mensch der dort lebt eine Umgebung benötigt, in der er sich wohlfühlen kann. Wie also sehen die urbanen Räume Frankfurt heute aus? Die Straßenfotografie kann dabei helfen, diese Räume dokumentarisch zu erfassen.
Gruppen fördern den Urbanismus
In vielen Städten haben sich Menschen vor Ort in informellen Gruppen zusammengeschlossen, damit neue Perspektiven für den urbanen Lebensraum entstehen. Dabei werden der bestehende Raum, das vorhandene Kulturleben und auch die Kulturformen in Überlegungen mit einbezogen, die das Leben lebenswerter machen. Hier sollen die gewachsenen und die noch wachsenden Strukturen zusammengeführt werden.
Häufig werden in den Zielen dieser Gruppen Bereiche definiert, die vor allem eine Eigenverantwortung des Einzelnen verlangen. Bedingung dafür ist jedoch ein zusammenschließen der Ressourcen, die in dem Umfeld der Aktivisten vorhanden sind. Ob die Stadtplanung immer der Zweckmäßigkeit des Menschen dient, hängt auch davon ab, ob und inwieweit Bürgerinnen und Bürger in die Planungen einbezogen werden.
Ein gelungenes Beispiel stellt der Osthafenpark in Frankfurt dar. Hier wurden Freizeitmöglichkeiten in bestehende Strukturen integriert. Die Angebote werden gerne von verschiedenen Peergroups genutzt. So entstehen Lebensräume, in denen sich die Menschen verwirklichen können und sich wohl fühlen.
Urbanismus und Straßenfotografie
Viele Fotografen nehmen sich sehr gerne dem Thema Urbanismus an. Frankfurt eignet sich hierfür im besonderen Maße. Vom Bankenviertel mit seinen Hochhäusern über das Bahnhofsviertel, liegen hier zwei Extreme dicht beieinander. Hochglanzpoliert auf der einen Seite und auf der anderen Seite, Kriminalität und Drogen. Aber das Bahnhofsviertel hat sehr viel mehr zu bieten: Hippe Bars, Restaurants und Galerien. Für alle, die das Bahnhofsviertel Frankfurt fotografisch erkunden möchten, habe ich einen Fotoguide verfasst, der hier eingesehen werden kann.
Die urbanen Räume von Städten fotografisch zu erkunden ist deshalb so wichtig, weil es erst mit eindringlichen Fotos gelinkt, einen Blick auf Dinge zu lenken, die von vielen Menschen nicht mehr gesehen und wahrgenommen werden. So entsteht ein vollkommen neuer Blick auf den Urbanismus in Frankfurt. Die Streetfotos erzählen kleine Alltagsgeschichten oder sind eindringliche Impressionen vom Leben in einer Großstadt mit allen seinen Facetten.