Die Siedlung Römerstadt
Inhaltsverzeichnis
Vorbemerkung
Teil 1 des Projektes über die Frankfurter Römerstadt fokussiert sich auf die urbanen Räume, in denen sich Menschen bewegen und begegnen. Die Mensch-Umwelt-Interaktion ist der Siedlung Römerstadt besonders interessant. Denn hier ist das Maß an baulicher Dichte hoch und durch den Charakter der Siedlung, lassen sich unterschiedliche Funktionen des menschlichen Lebens, wie Wohnen und Verkehr besonders gut dokumentieren.
Teil 2 des Projektes konzentriert sich auf die Bewohner und ihr Leben in der Siedlung Römerstadt. Coronabedingt pausiert dieser Teil des Projektes.
Ernst May und das Neue Frankfurt
Die Siedlung Römerstadt entstand Ende der 1920er Jahre im Rahmen des Projekts Neues Frankfurt. Die Initiatoren hatten große Ziele, denn das Projekt war weit mehr als ein Entwurf für den modernen Städtebau im Herzen Europas. Das Projekt war vielmehr als ein gesellschaftspolitisches Konzept ausgelegt, durch das technische Innovationen Einzug in das Leben der Menschen finden sollten.
Das Herzstück des Projektes Neues Frankfurt stellt aber die Neuausrichtung der Stadtplanung dar. Dies geschah vor dem Hintergrund der damaligen Bedürfnisse: Es wurde der Versuch unternommen, die akute Wohnungsnot, die damals vorherrschte, zu beseitigen. Es gibt also interessante Parallelen zur heutigen Zeit. Die Ideen flossen in 20 Siedlungen ein und insgesamt entstanden 12.000 Wohnungen in verschiedenen Frankfurter Stadtteilen. Die Siedlungen stehen zum großen Teil unter Denkmalschutz.
Urbane Räume in der Römerstadt
Geplant und realisiert wurde die Siedlung Römerstadt von Ernst May. Das Konzept ist aus mehreren Gründen bedeutungsvoll: Mit der Siedlung Römerstadt wurde schon sehr früh die Idee der Trabantenstadt verwirklicht. Durch die Kombination einer ruhigen Lage im Niddatal und einer reibungslos funktionieren Anbindung an die Innenstadt Frankfurts, wurde ein neues Lebenskonzept entwickelt. Die notwendigen Institutionen und Einrichtungen zur Befriedigung der Grundbedürfnisse gab es vor Ort. Alles Weitere konnte schnell und bequem mit der neu errichteten U-Bahn erreicht werden.
Die Häuser und Wohnungen die gebaut wurden, folgten strengen Vorgaben. Sie sollten ausreichend groß sein, damit Familien darin leben konnten. Gleichzeitig mussten die Wohneinheiten bezahlbar bleiben. Ermöglicht wurden diese ehrgeizigen Ziele, durch die erstmals verwendete Modulbauweise sowie durch Nutzung neuer Werkstoffe.
Das Bauhaus hat die Architektur und Ästhetik einst revolutioniert. Der Geist dieser Zeit, ist in der Siedlung Römerstadt fast überall spürbar. An vielen Stellen der Siedlung verschmelzen Mensch, Natur und Architektur auf einzigartige Weise miteinander.
Die urbane Stadt hat auch ihre Schattenseiten: Anonymität und Fremde sind auch in der Römerstadt zu finden.
Bei meinen Beobachtungen ist mir aufgefallen, dass die Siedlung zwar ausgesprochen Grün ist, aber ein zentraler Platz, der die Menschen zusammenbringen könnte, nicht vorhanden ist. Ebenso fehlen durchmischte Wohnhöfe oder moderne Arbeitsstätten, wie sie aktuell nachgefragt werden.
Weiterführende Links
Da es auf dieser Webseite primär Fotografie geht, belasse ich es bei diesen etwas oberflächlichen Ausführungen. Ich verweise aber gerne auf die Webseite der Ernst May Gesellschaft, die eine Vielzahl von Information Rund um Ernst May und die von Ihm realisierten Siedlungen bereithält:
https://ernst-may-gesellschaft.de
Auf der Webseite findet ihr auch Informationen zum sogenannten Ernst-May-Haus, das in der Römerstadt gelegen ist und als Museum fungiert.
Weiterführende Informationen zum Projekt Neues Frankfurt, findet ihr auf der Webseite des Forums Neues Frankfurt:
https://www.forum-neues-frankfurt.de
Mehr Bilder aus der Siedlung Römerstadt findet ihr auf meiner Projektseite:
https://streetwise.photography/project/strassenfotografie-siedlung-roemerstadt